Neue neurologische Erkrankung bei Greyhounds

Dieser Text aus 07/2020 stammt mit freundlicher Genehmigung der Autoren von "The Greyhound Show".
Den original Link mit einem Beispielvideo finden Sie hier:
 
 
In den letzten Jahren ist eine neue Art von neurologischen Symptomen beim Greyhound aufgetreten, die vorher nicht beschrieben wurden und die nicht denen der Greyhound-Neuropathie (GHN) gleichen.
 
Die betroffenen Hunde sind Greyhounds aus „Show-Linien“.
Das Lebensalter des ersten Auftretens von Symptomen variiert von wenigen Monaten bis zu acht Jahren, und die Symptome wurden bei Rüden und Hündinnen gleichermaßen beobachtet.
 
Die Symptome treten in Anfällen mit einer Dauer von 30 Sekunden bis 45 Minuten auf. Die Symptomatik besteht darin, dass der Hund wie wild an einer Pfote / an einem Bein leckt, beißt und nagt, gleichzeitig häufig fiept und mit dem entsprechenden Hinterbein in der Luft „kratzt“.
Manchmal beißen / kratzen sich die betroffenen Hunde bis aufs Blut.
 
Diese Symptome treten üblicherweise mehrfach hintereinander über ein paar Tage auf mit Pausen von bis zu mehreren Monaten, in denen keine Symptome beobachtet werden.
Die Symptome scheinen oftmals als schmerzhaft vom betroffenen Hund wahrgenommen zu werden.
 
Die Halter betroffener Hunde berichten von einer möglichen Verbindung zum Auftreten der Symptome und Zeiten vermehrten Stresses, Hitze / Kälte, Umgebungsbeschaffenheit oder dem Sexualzyklus.
 
Derzeit läuft eine Studie zu den erkrankten Hunden und deren Abstammungen in ganz Europa.
 
Was bis jetzt aufgefallen ist, ist die enge Verwandtschaft zwischen den betroffenen Tieren, was uns stark eine erbliche Komponente vermuten lässt.
 
Derzeit sind 19 Greyhounds mit den typischen Symptomen bekannt geworden, von denen inzwischen etliche aufgrund der Schwere der Symptomatik eingeschläfert wurden.
Andere Hunde zeigen zum Teil nur eine milde Symptomatik und haben lange anfallsfreie Zeiten zwischen den Episoden.
Solche „Anfälle“ wurden bisher für andere Hunderassen nicht als rassespezifisches Problem beschrieben.
 
Dies ist etwas Neues, und beeinträchtigt die betroffenen Hunde in unterschiedlichem Ausmaß.
 
Deshalb ist es notwendig, Informationen für die Ursache dieser Symptome zu sammeln, die Symptomatik detailliert zu beschreiben und hoffentlich irgendwann ein Defektgen zu finden, welches für dieses Krankheitsbild verantwortlich ist.
 
Wir sind eine Gruppe von Tierärzten, die diese Symptomatik bei Greyhounds beschreibt und herauszufinden versucht, welche Ursache ihnen zugrunde liegt.
Das Forschungsprojekt läuft über die Veterinärmedizinische Universität der (NMBU) in Oslo, und wir sammeln Daten wie Signalement, Krankheitsgeschichte, machen eine Allgemeinuntersuchung sowie eine neurologische Untersuchung, nehmen Blut- und Urinproben zur direkten Analyse und Einlagerung.
 
Bildgebende Verfahren wie ein MRT der Kopfes und der Wirbelsäule kommen ebenfalls an den betroffenen Hunden im Rahmen der Studie zur Anwendung.
 
Wenn Sie einen Greyhound mit den oben beschrieben Symptomen haben, kontaktieren Sie mich gerne per eMail (josefin.hultman@nmbu.no).
 
Mit freundlichen Grüßen
Josefin Hultman
Tierärztin, angehende Fachtierärztin für Neurologie, Universitäts-Kleintierklinik der NMBU
 
Im Anschluss noch eine FB Gruppe für betroffene Hundehalter:
Sollte Ihnen ein Greyhound mit diesen Auffälligkeiten bekannt sein, oder sind Sie Besitzer eines betroffenen Greyhounds, so nehmen Sie bitte Kontakt zu den Wissenschaftlern in Norwegen auf. Vielen Dank.

Über Tipps und Anregungen sind wir jederzeit dankbar!

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