Apportieren ist jetzt möglicherweise nicht gleich das erste, was Ihnen in den Sinn kommt, wenn Sie an Greyhounds denken – es sind ja keine Retriever!

Umso überraschender ist es dann, wie viele Greyhounds doch apportieren, und das auch noch leidenschaftlich.

Unter Umständen muss man erstmal schauen, wofür der jeweilige Hund sich interessiert – manche Greyhounds apportieren Bälle und Frisbees von alleine, andere lieben diese zwar, an Apportieren ist aber nicht zu denken. Manche lassen  sich zum Apport trainieren, wieder andere interessieren sich für diese Gegenstände gar nicht.

Gleiches gilt für Stofftiere oder Futterbeutel.

Meine Hunde finden zum Beispiel Frisbees langweilig, Bälle und Stofftiere finden sie super, aber selbst, wenn sie sie zufällig mal vorbei bringen, haben sie sich zu einem zuverlässigen Apport nicht trainieren lassen. Besser wurde es mit dem Futterbeutel, und die endgültige Wende kam, als mir ein Futterbeutel aus Echtfell empfohlen wurde. Plötzlich war das Ganze hochinteressant, und beide Hunde sind leidenschaftlich beim Jagdersatztraining mit dem Futterbeutel dabei!

Das ist super, denn so können sie viel von ihrem Jagdtrieb ausleben, allerdings immer in Kooperation mit dem Halter. Das Aufspüren, Hetzen und Schnappen der „Beute“ liegt ihnen sowieso im Blut, das Warten auf die Freigabe und der Apport der Beute trainieren die Impulskontrolle und die Kooperation.

Verlorensuche

Hierbei wird in einem Moment, in dem der Hund nicht aufpasst, der Futterbeutel auf dem Spaziergang „verloren“. Das Team geht weiter, nach ein paar Metern gibt der Mensch den Auftrag: „Hund, verloren, such“.

Apport mit Rückruf und anderen Herausforderungen

Sobald der einfache Apport sitzt, vom Wohnzimmer in den Außenbereich verlegt wurde, und der Hund nicht mehr darüber nachdenken muss, was er jetzt gerade machen soll, können neue Herausforderungen eingebaut werden.  Das könnte so aussehen: Der Hund läuft voraus, stoppt auf „Stop“, der Beutel wird zum Beispiel über ihn hinweg geworfen, er wartet aber auf das „Such“-Signal (oder er wird erst zum Hand-Touch gerufen) und läuft erst dann los. Alles, was sonst trainiert wird, Stop, Sitz, Platz, bei mir, kann hier unter erschwerten Bedingungen geübt werden – die Erlaubnis zum Apport und das Futter aus dem Beutel sind die Belohnung. Die hohe Kunst ist dann der Rückruf – auch dieser muss natürlich, ebenso wie die anderen Signale, schon sehr gut trainiert sein, bevor er unter diesen schwierigen Bedingungen eingebaut werden kann. Der Beutel wird geworfen, der Hund wird losgeschickt, zurückgerufen und wenn er kommt, überschwänglich gelobt und erneut losgeschickt.

Selbst im Wasser sind manche Greyhounds begeisterte Apportierer.

Wichtig ist hier zu wissen, dass der Greyhound bestenfalls immer mit einem Geschirr an der Schleppleine gesichert wird. Eine Schwimmweste macht dann Sinn, wenn der Greyhound ggf. noch kein sicherer Schwimmer ist oder im fließenden Gewässer mit Strömung geschwommen wird.

Dies dient einfach der Sicherheit Ihres Greyhounds.